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Pflegeheim Inzing

Wettbewerbsteilnahme

STÄDTEBAU

 

Der Bauplatz befindet sich am Rand eines kleinstrukturierten Wohngebietes, wobei im direkten Umfeld bereits großvolumigere Wohnbauten mit bis zu 3 Vollgeschoßen bestehen. Ein Anbiedern an die strukturelle Körnung der Einfamlienhaussiedlung wurde abgelehnt und stattdessen eine Großform gewählt, die in ihrer Höhenentwicklung und ihrem Volumen respektvoll mit dem städtebaulichen Kontext in Beziehung steht. Das Volumen wird in zwei quadratische Baukörper gegliedert. Der südliche Baukörper wird eingeschoßig mit sonnigem Dachgarten ausgebildet und schafft einen fließenden Übergang zur umgebenden Siedlungsstruktur. Er enthält die Arztpraxen und die extern vermieteten Therapieräume. Der nördliche dreigeschoßige Baukörper bildet das eigentliche Seniorenwohnheim.Ein großzügiger Vorplatz Im Kreuzungsbereich von Jörg-Kölderer-Weg und Auweg heißt Besucher und externe Patienten im Süden des Bauplatzes willkommen. Von dort werden einerseits der Therapie-Pavillon, als auch das Seniorenwohnheim erschlossen. Die Arztpraxen, die mobilen Dienste und die Tagespflege verfügen über unabhängige Eingänge, sodass diese Bereiche eigenständig betrieben werden können.

FREIRÄUME

Umlaufend um das Gebäude befindet sich im Erdgeschoss ein Spaziergarten, welcher den Besuchern, als auch den Senioren der Tagespflege und den Heimbewohnern die Möglichkeit eines gemeinsamen Spazierganges gibt. Im vorderen Teil des Gebäudes befindet sich der private Hortus Conclusus, welcher den Ärztebereich, als auch der Physio zugeordnet ist. Der große Innenhof schafft eine gemeinsame grüne Mitte um der sich die gesamten Heimzimmer gruppieren. Auf dem Dach des Ärzte- und Physiozentrums ermöglicht ein großer Heilgarten einen direkten Freibereich, welcher direkt an die gemeinsame Stube angrenzt. Durch seine Abgeschlossenheit bietet der Heilgarten auch Demenzkranken einen geschützten Freiraum.


VOLUMEN Der gesamte Baukörper im Erdgeschoss enthält die öffentlichen Bereiche und übernimmt die Funktion des Dorfes. In den darüberliegenden zwei Geschossen befinden sich die Wohnräume der Bewohner mit der gemeinsamen Stube. Die Wohngruppen befinden sich jeweils in einem separaten Geschoss und sind so in sich abgeschlossen. FUNKTIONEN Im vorgelagerten niedrigeren Baukörper am Kreuzungsbereich befindet sich das Ärzte- und Physiozentrum. Dieses ist direkt von Außen- als auch von Innen begehbar. Die Küche ist ebenfalls im vorderen Bereich untergebracht und bildet mit dem Marktplatz das gemeinsame Zentrum zwischen den beiden Atrien. Die Verwaltung ist direkt an der Straße angeordnet, um gute Blickachsen zwischen dem Marktplatz als auch dem Zugangsbereich herzustellen. Angrenzend an die Verwaltung befinden sich die Mobilen Dienste, welche direkt an die Tagespflege angrenzen. Die Tagespflege ist zum Spaziergarten im Erdgeschoss als auch dem gemeinsamen Hof orientiert. Erdgeschoss Das Gebäude wird funktional in einen extern genutzten Bereich und das Seniorenwohnheim getrennt. Zwei externe Arztpraxen und die Physiotherapieräumlichkeiten befinden sich im südlichen, öffentlichen Bereich des Komplexes. Die Praxen werden extern vermietet und können vollständig unabhängig voneinander und getrennt vom Wohnheim betrieben werden, sind jedoch intern an das Altenheim angebunden. Das Erdgeschoß des Altenwohnheims repräsentiert die Funktionen eines Dorfes. Gemeinschaftsbereiche sind hier platziert, wobei das Café den Marktplatz bildet. Das gemeinsame Essen, Feierlichkeiten und besondere Anlässe finden hier statt. An den Speisebereich angeschlossen sind einerseits die Küche und andererseits der große Hof, der als direkter Freibereich mit genutzt werden kann. Der Gemeinschaftsbereich ist lichtdurchflutet und übersichtlich gestaltet. Der Administrationsbereich wird so platziert, dass ein guter Überblick über Foyer und Vorplatz gewährleistet ist. Die Verwaltung sitzt dadurch äußerst zentral und bildet Synergien mit den mobilen Diensten. Mobile Dienste und die Tagespflege werden zwar als eigene Einheit behandelt und können vom restlichen Wohnheim getrennt betrieben werden, jedoch werden Blickbeziehungen und Überschneidungen zum Seniorenwohnheim gezielt eingesetzt. Das VIVAVINZ soll auch auf dieser Ebene ein offenes Haus sein, um Bekanntschaften und Freundschaften zwischen Bewohnern und Tagesgästen zu ermöglichen und zu fördern. Über ein zentrales Stiegenhaus gelangt man in die Wohngeschoße des Heims. Je Geschoß befindet sich eine Wohngruppe. Die Räume gruppieren sich um den gemeinsamen Innenhof und die „Stube“, die das Herz der jeweiligen Wohngruppe bildet. Die Raumstruktur folgt einem strikten Grundraster und ist prinzipiell für Einzelzimmer zugeschnitten, diese können jedoch sehr einfach zu Doppelzimmern verbunden werden. Obergeschoss Während das Erdgeschoß die öffentliche Funktion des Dorfes erfüllt, dienen die Wohngeschoße dem Rückzug und der alltäglichen Routine. Die Stube und der Pflegestützpunkt sind Treffpunkt und Wohnzimmer der Wohngruppe und bieten einen Ausblick auf die Berglandschaft und einen unmittelbaren Zugang zum Heilgarten. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, durch die Situierung der Wohnbereiche und des Heilgartens einen geschützten Bereich zu schaffen, der den Bewohnern, und vor allem auch den Demenzkranken unter ihnen, möglichst viel Freiheit und Selbstbestimmtheit ermöglicht. Eine offene und übersichtliche Wohnlandschaft mit umlaufenden Wegen, Ausblicken und abwechslungsreichen räumlichen Situationen ist ein Kernthema des Entwurfes. Für eine wohnliche Atmosphäre soll Holz in den Innenräumen, aber auch für die Konstruktion und Fassade zum Einsatz kommen. Die Zimmer sind Rückzugsorte und bieten Raum für individuelle Gestaltung. Die Fenster wurden so gestaltet, dass auch im Liegen und im Rollstuhl ein uneingeschränkter Ausblick möglich ist. Jedes Zimmer verfügt weiters über eine eigene Nasszelle, die als gestalterisches Element eingesetzt wird. Zum Gang hin bilden die Sanitärräume Vor- und Rücksprünge, sodass jedes Zimmer einen geschützten Vorbereich erhält.



ENTWURF: Architekt Manuel Gegenhuber MArch, Stefanie Bauer MArch, Giovanni Saputo (PRATICA), MArch, Stefano Iorio MArch, Luca Ciliani MArch. MLArch.

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