
WB Zubau BH Grieskirchen/Eferding
1. Preis
STÄDTEBAU
Bei der Konzeption des Baukörpers wurde besonders Rücksicht auf den bereits bestehenden Baumbestand genommen. Hier schien es besonders wichtig, dass der Baukörper möglichst kompakt ausgeführt wird, um sich so möglichst sensibel an den Baumbestand annähern zu können. Die Qualität beim Arbeiten aus dem Fenster zu blicken und in eine grüne Oase zu schauen war zentraler Entwurfsansatz des Projekts. Somit wurde nicht nur auf den im Norden gelegenen Baumbestand Rücksicht genommen, sondern auch durch ein möglichst weites abrücken des Gebäudes darauf geachtet, dass durch diese Geste ein großer Zwischenraum entsteht, welcher ebenfalls durch eine Begrünung eine weitere grüne Oase entstehen lässt. Das weite Abrücken begünstigt ebenfalls noch die Belichtung sämtlicher Büroflächen im bestehenden Erdgeschoss. In den Obergeschossen wurde durch das Einschneiden eines Atriums ebenfalls noch eine weitere Grünzone für die Bürobereiche geschaffen.
Der Haupteingang wurde auf der Südseite zwischen Neubau und Bestand angeordnet, um somit auch kurze Wege in die neu entstandenen Kundenzone zu ermöglichen. Durch das Anheben des Baukörpers auf die gleiche Höhe wie der Bestand entstehen durchlaufenden Geschosse ohne Einschränkungen der Barrierefreiheit.
Die verglaste Kundenzone gliedert den Baukörper und lässt die darüberliegenden Bürozonen nahezu schwebend aussehen.
PARKPLÄTZE
Durch die neue Anordnung des bereits bestehenden Parkplatzes wurden an dieser Stelle 29 neue Parkplätze geschaffen. An der Südseite konnten ebenfalls noch die Parkplätze 30 - 44 angeordnet werden. Die noch fehlenden Parkplätze wurden im Untergeschoss positioniert. Somit wurde die geforderte Anzahl von 58 Parkplätzen erfüllt.
UNTERGESCHOSS
Durch das herausgehobene Erdgeschoss entsteht somit die Möglichkeit eines gut durchlüftenden Untergeschosses. Das Untergeschoss wurde gänzlich unterkellert und bietet somit die Möglichkeit die noch fehlenden Parkplätze, als auch die notwendigen Lagerflächen unterzubringen. Die im westlichen Bauwich verlaufende Abfahrtsrampe wird mit einer 15% Rampe ausgeführt und muss somit nicht überdacht werden. Dadurch tritt die Abfahrt auch gestalterisch nicht in den Vordergrund und lässt den Neubau Platz zu wirken.
ERDGESCHOSS
Betritt man das Gebäude über den Haupteingang so steht man im zentralen Kundenbereich des Neubaus. Durch die Anordnung des Haupteingangs in der Nähe des bestehenden neu gestalteten Stiegenhauses so entstehen sehr kurze Wege in der gesamten Kundenzone. Im Neubau sind sämtliche Funktionen der geforderten Kundenzonen untergebracht. Dazu zählen vor allem die Sicherheitskontrolle, Infopoint, Besprechungsräume, Bürgerservice und Poststelle. Der Infopoint ist direkt neben der Sicherheitskontrolle angeordnet und dient somit als zentrale Anlaufstelle. Die Wartebereiche sind verteilt vor sämtlichen Kundenzonen situiert und bilden somit zonierte Bereiche zum Warten. Der neu entstandene Innenhof dient ebenfalls als grüne Oase und lädt zum Warten und Verweilen ein. Der Bürgerservice ist neben dem Infopoint die erste Anlaufstelle und ist somit sehr leicht auffindbar.
KONSTRUKTIONSRASTER
Bei der Wahl des Stützrasters wurde ein Abstand von 1,35m gewählt. Dieser sehr klassische Raster wurde über sämtliche Geschosse durchgezogen. Dadurch konnten sämtliche tragende Bauteile von Stützen und Wänden über sämtliche Geschosse übereinander positioniert werden. Dadurch entsteht eine sehr effiziente Tragstruktur, welche ebenfalls laufenden Anpassungen der internen Büroflächen ermöglicht.
Der gewählte Achsraster findet ebenfalls Anwendung bei den Fenstersetzungen. Dadurch entsteht die Möglichkeit eine Abwechslung von offenen und geschlossenen Flächen auf die dahinter liegenden Büroflächen abzustimmen.
Die vorgesetzte Fassade, welche als Sonnenschutz dienen soll, ist ebenfalls an dem Stützraster angelehnt und ermöglicht es so die innere Logik nach außen zu tragen. Damit lässt sich schon durch den ersten Blick auf die Fassade die Logik des Baukörpers erahnen.
BRANDSCHUTZ UND FLUCHTWEGE
Der Neubau verfügt über eine NGF von ca. 1365 m² in den oberirdischen Geschoßen, die somit einen einzigen Brandabschnitt (≤1600m², Büronutzung) bilden. Im Kellergeschoß werden das Stiegenhaus des Neubaus, die Tiefgarage und die Nebenraumbereiche jeweils als separate Brandabschnitte ausgebildet.
In der Planung wurde darauf geachtet, den Aufwand für brandschutztechnische Haustechnikanlagen so gering wie möglich zu halten. Von jedem Punkt im Gebäude ist innerhalb von 40m Gehweg ein Fluchtweg mit direktem Ausgang ins Freie, sowie ein zweiter Fluchtweg erreichbar.
Da im Bestandsgebäude lediglich das offene Stiegenhaus durch ein abgeschlossenes Stiegenhaus ersetzt wird, werden die Fluchtwege nur unwesentlich verändert. Verglichen mit der aktuellen Situation wird durch diese Maßnahme ein erhöhtes Schutzniveau erreicht. Auch die Fluchtwege im Untergeschoß sind dadurch sichergestellt. Gleichzeitig wird durch das abgeschlossene Stiegenhaus eine saubere Entflechtung der Wege von Mitarbeitern und externen Besuchern ermöglicht, da seine Benutzung im Alltag den Mitarbeitern vorbehalten ist.
1.OG
Der Baukörper wird in den oberen Geschossen durch das eingeschnittene Atrium gegliedert. Dadurch entsteht in der Mitte des Baukörpers eine grüne Oase, die den in diese Richtung orientierten Büros eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen. Deutlich spürbar ist auch der im Norden vorgelagerte Park mit seinem gewachsenen Baumbestand und der neu entstandene Innenhof hin zum Bestandsgebäude. Diese vielen Grünzonen ermöglichen es, dass beinahe alle Büroräumlichkeiten einen vorgelagerten Grünraum besitzen, der einerseits eine angenehme Arbeitsatmosphäre schafft und andererseits auch als klimatischer Puffer im Sommer dient.
Durch die gewählte Anordnung der Büroflächen entsteht eine sehr kompakte und effiziente Erschließung, welche kurze Wege zwischen den Abteilungen im Neubau, als auch zum Bestandsgebäude zulässt. Dies stärkt die Kommunikation zwischen den Abteilungen und den Bezug zu den Mitarbeitern im Bestand.
Die Verbindung der beiden Baukörper wird im ersten Geschoss durch eine Brücke, welche dem Sitzungssaal vorgelagert ist und einem verglasten offenen Übergang, welcher an das bestehende Stiegenhaus anschließt, hergestellt. Dieser weitläufige Übergang soll als Herzstück des Projekts dienen und einen gemeinsamen Raum für die Mitarbeiter der beiden Baukörper bilden. Es soll nicht nur ein Übergang sein, sondern ein Raum der Kommunikation, des Austausch und des Verweilens.
2.OG
Die Geometrie des Baukörpers im 2. Obergeschoss ist ebenfalls U- Förmig konzipiert und überzeugt ebenfalls durch die vorgelagerten Grünzonen. Die Erschließungszonen funktionieren gleich wie im ersten Geschoß. Die Verbindung zum Bestandsgebäude wird in diesem Geschoss durch den Verbindungssteg, welcher direkt an das neue Bestands Stiegenhaus anschließt, hergestellt. Dieser verglaste und offene Verbindungsgang soll ebenfalls als kommunikatives Zentrum zwischen Bestand und Neubau funktionieren. Der Sanitärblock ist genauso wie auch im ersten Geschoss sehr nahe am Bestandsgebäude situiert, um hier ebenfalls kurze Wege zu ermöglichen.









